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Es ist nur eine Zeichnung vom Sonnengruß, aber in ihm steckt das gesamte Universum.

Nur Sonnengrüße und nichts anderes?

Dieser ewig immer gleiche Ablauf von Haltungen?

Keine Abwechslung! Denkt man.

Die Frage ist jedoch, was möchte man denn vom Yoga ?

Bewegung, Kraft , atmen lernen, ruhiger werden, entspannter und gelassener. Sich selber besser kennenlernen und besser mit den Höhen und Tiefen des Lebens umgehen.

Wenn ich schon nicht die Konstante in meinem Leben bin, ich zwischendurch ganz schön durchgewirbelt werde und die Orientierung in mir verliere, dann brauche ich eine Konstante an der ich mich ausrichte. Außen und Innen.

Diese Konstante ist der Sonnengruß, dieser eine Ablauf, mein roter Faden an Haltungen.

Anders ausgedrückt.

Wenn der Sonnengruß ein Fluß wäre auf dem ich jeden Tag mit meinen Boot entlangfahre, dann kenn ich irgendwann jede Stromschnelle, jede Flussbiegung, die schwierigen und die einfachen Passagen. 

Je öfter ich den Fluss entlangfahre, desto sicherer und vertrauter wird meine Bootsfahrt. 

Ich verliere keine Energie, weil ich den Weg suchen muß.

Ich werde sicherer und vertrauter und werde immer besser im Umgang mit dem Boot.

Doch das alleine bestimmt nicht meine Fahrt auf dem Fluss.

Es gibt Tage , da scheint die Sonne ,manchmal regnet oder stürmt es und an anderen Tagen ist es dunkel oder bitterkalt.

Manchmal ist das Fahren auf dem Fluss pure Freude und manchmal einfach nur Mist.

Manchmal hat man keine Lust auf den Fluss und es ist langweilig.

Manchmal ist das Wasser aufgepeitscht und und dann wieder sanft .

Manchmal möchte ich mehr als der Fluss mir geben kann. Ich will ,daß das Boot schneller fährt, wendiger wird und wenn ich Pech habe ,war meine Bootsfahrt einfach nur noch Schwerstarbeit und wenn ich angekommen bin, fühle ich mich müde und erschöpft.

Manchmal bin ich ein Tretboot und wäre gerne ein Rennboot.

Manchmal hat das Boot ein Leck und anstatt es zu reparieren und vorsichtig zu fahren, gehe ich Gefahr unterzugehen.

Der Fluss ist immer derselbe, aber die Umstände drumherum ändern sich täglich und ich muß lernen damit  umzugehen. Dabei lerne ich mich kennen.

Meine Stärken , Schwächen, Ängste, Vorlieben, Abneigungen,meine Freude, meine Traurigkeit., Wut, Humor....usw.

Der Fluss hilft mir mich zu erkennen .Jeden Tag aufs Neue und dann mit ihm zu fließen.

Wenn man lernt den Sonnengruß mit dem Atem zu einer Konstante werden zu lassen, dann kann ich versuchen, jeden Tag, meine inneren und äußeren Bewegungen dieser Konstante anzunähern .

Zu Fließen wie ein Fluß.

Oder wie Bruce Lee sagt :" Be as water my friend."

Übung :

Ich habe dir 2 Zeichnung mit dem Sonnengruß A gemacht. Einmal für Anfänger und einmal für Fortgeschrittene.

Versuche sie auswendig zu lernen und dann praktiziere sie 5-10x / Tag .

Versuche die Bewegungen auf den Atem abzustimmen und du mußt es nicht direkt können, darfst alles durcheinanderbringen.Orientierungslos werden.

Denke daran ,du mußt den Flussverlauf erst einmal kennenlernen .

Das Wichtigste ist Regelmäßigkeit :).

Spür dich, hör dir zu , nimm dich wahr beim Lernen.

Bring deine Aufmerksamkeit von außen nach innen und dann laß den Sonnengruß zu deiner Konstante werden.